Sehr geehrte Damen und Herren,
„Zeitenwende“ ist das Wort des Jahres 2022. Das macht unmissverständlich klar: Mit dem 24. Februar 2022 ist unsere global organisierte Welt eine andere geworden. Lieferketten sind quasi über Nacht zusammengebrochen, Energiepreise ins Unermessliche gestiegen und die Inflation dringt tief in unseren Alltag vor. Was mir persönlich große Sorge macht, sind die Kleinsten. Einer Studie zufolge ist jedes fünfte Kind in Deutschland von Armut betroffen – eine weitere fürchterliche Folge aus Krieg, Flucht, Verteuerung und vollständiger Umwälzung der internationalen Wirtschaftsbeziehungen.
Für mich ist all das ein großer Ansporn, nach vorne in die Zukunft zu denken. Unser Wirtschaftsminister tut dies vorsichtig optimistisch und rechnet für Deutschland in diesem Jahr mit einem kleinen wirtschaftlichen Plus von 0,2 Prozent. Wichtig ist, dass wir solche Zeiten nicht an uns vorbeiziehen lassen, sondern sie bewusst reflektieren. Wir kannten diese Unsicherheiten bisher nicht. Was wir lernen müssen, ist der Umgang damit.
2022 hat gezeigt, wie wichtig Stabilität für jeden Menschen ist. Wir brauchen einen Gegenpol, ein festes Standbein, wenn das andere auf unsicherem Boden steht. Nur so können wir in schwierigen Zeiten die Balance halten. Wo auf der einen Seite Unsicherheit herrscht, muss auf der anderen Seite Sicherheit sein. Wo auf der einen Seite Trauer und Wut vorherrschen, müssen auf der anderen Seite Hoffnung und Mut regieren. Wir haben es als Familienunternehmen geschafft, im Jahr der „Zeitenwende“ auf diesen Werten aufzubauen – gemeinsam mit unseren über vier Millionen Kundinnen und Kunden sowie unseren Lieferanten weltweit, gemeinsam mit unseren über 85.000 Mitarbeitenden. Das war sicherlich die Grundlage für unseren Erfolg.
Die 20-Milliarden-Euro-Grenze haben wir fast geschafft, knapp ein Tag Umsatz hat gefehlt. Aber das ist nicht ausschlaggebend. Wichtig ist, wir haben ein großartiges Ergebnis erreicht – mit Zusammenhalt, mit der uns eingebrannten Neugier, im partnerschaftlichen Miteinander mit unseren Kundinnen und Kunden sowie unseren Lieferanten, mit einem tiefen Verantwortungsgefühl gegenüber all unseren Mitarbeitenden und mit Demut. Dafür bin ich sehr dankbar!
Der Beirat der Würth-Gruppe tagte 2022 in vier ausführlichen Sitzungen, davon widmete sich eine Sitzung vorrangig der Strategie der Würth-Gruppe. Grundlage aller Sitzungen waren jeweils Berichte der Konzernführungsmitglieder über die Geschäftslage, die Planung sowie das Chancen- und Risikomanagement. Alle Geschäfte, die den Statuten nach zustimmungspflichtig sind, wurden rechtzeitig zur Entscheidung vorgelegt und vom Beirat eingehend beraten. In dringenden Fällen erfolgte eine Beschlussfassung im Umlaufverfahren.
Im Jahr 2022 war die Arbeit des Beirats stark geprägt durch den Ukraine-Krieg und die dadurch ausgelösten Folgeerscheinungen, wie z. B. Energiekrise, Inflation oder Sanktionen. Durch den Krieg in der Ukraine traten die COVID-19-Pandemie und die Lieferkettenprobleme etwas in den Hintergrund, aber auch diese Herausforderungen sind immer noch gegenwärtig.
Der Beirat stand der Konzernführung bei all diesen Themen unterstützend zur Seite. Ziel der Beiratsarbeit war es weiter, an der generellen strategischen Entwicklung der Würth-Gruppe zu arbeiten. Insoweit blieben auch 2022 die Themen rund um die Digitalisierung des Geschäftsmodells im Fokus. Regionaler Schwerpunkt des Beirats waren wiederholt die Aktivitäten der Würth-Gruppe in Nordamerika.
Der Beirat hat die Arbeit der Konzernführung kontinuierlich überwacht und sie bei ihrer Führungsaufgabe, bei der strategischen Weiterentwicklung des Unternehmens sowie bei wichtigen Einzelthemen unterstützt. Zudem ließ sich die Vorsitzende des Beirats außerhalb der Gremiensitzungen von den Mitgliedern der Konzernführung regelmäßig über die aktuelle Entwicklung und relevante Vorgänge im Unternehmen informieren.
Die drei eingerichteten Ausschüsse des Beirats (Personal-, Prüfungs- und Investitionsausschuss) haben 2022 je dreimal getagt. Diese Sitzungen dienen der Effizienzsteigerung der Beiratsarbeit und der Vorbereitung komplexer Sachverhalte. Die jeweiligen Ausschussvorsitzenden berichten regelmäßig ausführlich an das Gesamtgremium über die Arbeit der Ausschüsse.
Am 26. April 2022 befasste sich der Prüfungsausschuss des Beirats eingehend mit dem Konzernabschluss 2021 nebst Konzernlagebericht, dem ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk erteilt wurde, sowie mit dem Prüfungsbericht des Abschlussprüfers, der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Der Prüfungsausschuss hat diese Unterlagen geprüft und zustimmend zur Kenntnis genommen. Ein Fokus der Arbeit des Prüfungsausschusses lag 2022 auf der zukunftssicheren Wirksamkeit der Internen Revision und der Compliance-Strukturen in der Würth-Gruppe.
Der Investitionsausschuss des Beirats hat die zustimmungspflichtigen Investitionsvorhaben geprüft und nach ihrer Dringlichkeit und Wichtigkeit kategorisiert. Des Weiteren befasste sich der Ausschuss mit dem Investitionscontrolling und dem Umgang mit den vom Ukraine-Krieg direkt betroffenen Gesellschaften. Die Würth-Gruppe hielt auch 2022 an ihrer Investitionskultur als Wachstumsvoraussetzung für das Unternehmen fest. Die Unternehmensplanung mit dem Investitions- und Finanzplan der Würth-Gruppe für das Geschäftsjahr 2023 wurde vom Beirat in seiner Sitzung am 9. Dezember 2022 auf Vorschlag des Investitionsausschusses genehmigt.
Der Personalausschuss des Beirats beschäftigte sich in seinen Sitzungen mit allen Personalmaßnahmen, die in den Kompetenzbereich des Beirats fallen. Die themenbezogenen Schwerpunkte der Ausschussarbeit lagen in den Bereichen Personalentwicklung, Nachfolgeregelungen für Führungskräfte und in der Gestaltung der Anreiz- und Vergütungssysteme im Management. Der Personalausschuss hat Beschlusskompetenz in Bezug auf die Anstellungsverträge sowie die Vergütung von Führungskräften.
Der Beirat der Würth-Gruppe bedankt sich für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Konzernführung und dem Stiftungsaufsichtsrat, in besonderem Maße bei dessen Vorsitzendem Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth. Obwohl das Geschäftsjahr 2022 durch eine Vielzahl von Krisen geprägt war, haben uns schnelle Reaktionen, ein agiles Management und flexible sowie wohlwollende Mitarbeitende erneut zu einem Abschluss mit Rekorden verholfen.
Für diese herausragende Leistung gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein herzliches Dankeschön. Vor allem bedanken wir uns bei allen Kundinnen, Kunden und Geschäftspartnern für ihre Treue und Loyalität gegenüber der Würth-Gruppe.
Ihre
Bettina Würth
Vorsitzende des Beirats der Würth-Gruppe
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